Vor dem Alter von 5 Jahren ist dies völlig normal, da das Kind seine Schließmuskeln noch nicht vollständig unter Kontrolle hat. Darüber hinaus spricht man von Enuresis nocturna. Bei Kindern über 15 Jahren ist es selten, bei Kindern über 8 Jahren betrifft es 8 % und bei Kindern zwischen 5 und 8 Jahren fast 2 von 10 Kindern. Verschiedene Faktoren können die Ursache für dieses Phänomen sein, das sehr selten auf eine Krankheit zurückzuführen ist. Man muss wissen, warum das Kind nicht mit dem Einnässen aufhören kann, um ihm zu helfen, seine Blase zu kontrollieren. Es gibt Behandlungs- und Präventionsmöglichkeiten.

Warum kann das Kind nicht aufhören, ins Bett zu machen?

Bei einem Kind über 5 Jahren, das jede Nacht oder fast jede Nacht ins Bett macht, wird das Phänomen als einfache Wachstumsverzögerung angesehen und nicht auf eine physiologische oder psychologische Ursache zurückgeführt. In den meisten Fällen lässt das Bettnässen mit der Zeit nach. Es verschwindet vollständig, sobald das Kind die schwierige Phase des Sauberwerdens durchlaufen hat. Die Enuresis nocturna wird als primär bezeichnet, wenn sie physiologische Ursachen hat. Zu den Ursachen gehören Störungen der Hypophyse, Diabetes und eine unreife Blase. Auch der Erbfaktor ist eine physiologische Ursache. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind nachts ins Bett macht, wenn beide Elternteile in ihrer Kindheit Bettnässer waren, liegt bei 7 von 10 und bei 4 von 10, wenn nur ein Elternteil von der Enuresis betroffen war. Wenn das Kind jedoch erneut einnässt, obwohl es seine Blase seit mehr als sechs Monaten perfekt unter Kontrolle hatte, spricht man von sekundärer Enuresis. Die Ursache ist psychologisch bedingt und es muss untersucht werden, was das störende Element ist. In diesem Fall handelt es sich nicht um ein verspätetes Erlernen, da die Kontrolle über die Blase bereits erworben wurde. Sie tritt nach einem besonderen Ereignis auf. Dies ist recht häufig der Fall, wenn ein neues Kind die Familie vergrößert. Auch die Angst vor dem Erwachsenwerden ist eine der Ursachen, die von Kinderpsychiatern häufig genannt wird. Weitere mögliche Ursachen sind die Trennung der Eltern, die bei dem Kind einen emotionalen Schock auslöst, oder der Schulwechsel - eine stressige Situation.

Behandlung oder Vorbeugung: Es gibt Lösungen

Unabhängig von der Art der Enuresis, ob primär oder sekundär, ist es von grundlegender Bedeutung, dem Kind keine Schuldgefühle zu machen, da Bettnässen völlig unfreiwillig ist. Bestrafung und Demütigung machen die Situation nur noch schlimmer und führen zu Schamgefühlen. Wenn das Kind nicht mit dem Einnässen aufhören kann und darunter leidet, ist eine psychologische Betreuung unerlässlich. Ziel der Sitzungen ist es, dem Kind die Möglichkeit zu geben, sein Unbehagen auszudrücken, und dem Psychologen die Möglichkeit zu geben, die genaue Ursache des Bettnässens zu finden. Einem Kind über 6 Jahren kann ein Antidiuretikum verschrieben werden. Die Behandlung umfasst ein aktives Molekül für 6 bis 7 Stunden. Es muss zur Schlafenszeit eingenommen werden, damit das Kind nachts nicht mehr ins Bett macht. Man kann sich auch für ein akustisches Gerät in Form einer Windel entscheiden, das ein Signal abgibt, sobald das Kind ins Bett macht. In 20 % der Fälle kann Bettnässen durch einfache Lebensregeln verhindert werden. Es ist besser, dem Kind kurz vor dem Schlafengehen nicht zu viel zu trinken zu geben. Es ist auch wichtig, den Zugang zur Toilette zu erleichtern, indem man ein kleines Nachtlicht aufstellt. Die Angst vor der Dunkelheit ermutigt nicht dazu, mitten in der Nacht aufzustehen. Das Kind muss lernen, sich nicht zurückzuhalten, wenn es pinkeln muss, auch wenn es spielt. Dazu muss das Kind in der Lage sein, Körpersignale wahrzunehmen und zu verstehen. Da die Kenntnis des Körpers nicht zu früh erworben werden kann, kann auch die Sauberkeit nicht zu früh erlernt werden. Eltern sollten daher nicht zu streng sein, wenn das Kleinkind die Sauberkeit erlernt, da dies das Bettnässen begünstigen kann.

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